Das Haus - Neustädter Stübchen

Stübchen
Neustädter
Café-Restaurant
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Die alte Menonitenkirche
Das Neustädter Stübchen ist in einem Gebäude beheimatet, welches eng mit der Geschichte der Dorfes verknüpft ist und die bis in das 17. Jahrhundert zurück reicht. Genauer gesagt, bis in das Jahr 1741.

In diesem Jahr nämlich wurde, den in Neustadtgödens ansässigen Mennoniten der Bau einer eigenen Kirche gestattet.
Die tolerante Haltung der Herren von Gödens erlaubte den Anhängern der verfolgten Täuferbewegung, die sich nach ihrem Begründer Menno Simons, Mennoniten nannte, sich unweit der Herrlichkeit Gödens unter ihrem Schutz anzusiedeln.

So kamen vor allen Dingen holländische Mennoniten als Deicharbeiter, Leinenweber und Kaufleute als erste Religionsgemeinschaft nach Neustadtgödens, was den Herren von Gödens natürlich gelegen kam, sollte doch ein Hafen entstehen.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg stellte die Familie von Freydag den Mennoniten Gemeindeschutzbriefe aus, was eine weitere Zuwanderung aus den Niederlanden, Emden und Leer zur Folge hatte und diese Gemeinde zur größten Mennonitensiedlung Ostfrieslands machte. Seit 1709 besaßen sie ein eigenes Bethaus und nach dem Bau der Kirche (Vermaning) im Jahre 1741 wurde in Neustadtgödens 100 Jahre lang das Wort von Menno Simons gepredigt.

Ab Ende des 18. Jahrhunders nahm die Zahl der Gemeindemitglieder jedoch stark ab und bald konnte man sich keinen Prediger mehr leisten. Den Geschichtsbüchern ist zu entnehmen, dass im Jahre 1841 hier die letzte Predigt gelesen wurde. Seit 1893 gilt die Gemeinde als erloschen.

Danach verfiel das schöne Gebäude zusehends und die Räumlichkeiten wurden in den Kriegen 1870/71 und 1914/18 als Militärdepot genutzt.

Ab 1934 war hier ein Feuerwehrhaus und später die Turnhalle des Dorfes untergebracht.
Schließlich wurde das Gebaude 1994 umfassend restauriert und wird heute als Gaststätte genutzt.

Menno Simons
* 1496 in Witmarsum, Friesland (Niederlande); † 23. oder 31. Januar 1561 in Wüstenfelde bei Bad Oldesloe) war ein niederländisch-friesischer Theologe. Simons war einer der führenden Vertreter der Täuferbewegung und wurde zum Namensgeber der Mennoniten. Sein Nachname wurde auch Simonszoon geschrieben, was Simons Sohn bedeutet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Menno_Simons
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